Ein interaktives Stück über nationale Identität, Politik und Veränderungen.
Für 11.-13. Klasse / SEK II
London 2026. Eine Regierung mit autokratischen Zügen ist an der Macht. Neue Gesetzte werden verabschiedet. Eine junge Frau, die zwar in Groß Britannien aufgewachsen ist, aber nur einen pakistanischen Pass hat, eine brasilianische Aktivistin und ein australischer Influencer treffen im Safestay Hostel aufeinander. Die neuen Gesetze machen es der finnischen Besitzerin und den Gästen nicht einfach. Folgen oder Widerstand leisten? Die junge Frau hat Angst, die Brasilianerin will auf die Straße und protestieren, der Influencer ist unentschieden, und die finnische Besitzerin will bloß keinen Ärger in ihrem Hostel. Die repressive Regierung bedroht das Fundament der Demokratie und mit dem Verbot der Demonstration auch das Grundrecht der freien Meinungsäußerung.
Nominiert für den Ikarus Preis 2020
Mit Marcela Dias, Ona Nurkkala, Olivia Dean, Sebastian M. Weissbach, Rachel Pattison
Regie Anja Scollin
Bühne Kerstin Junge
Kostüme Sebastian Ellrich
Musik Jeanette Hubert
Spieldauer 70 Minuten
Premiere 24.10.2019 in der ufaFabrik
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Ikarus Preis 2020 - JugendKulturService
Was bedeutet es für eine demokratische Gesellschaft, wenn populistische und nationalistische Gedanken mehr und mehr Macht erlangen? Im multikulturellen London ergreift ein autokratischer Politiker die Macht. Er setzt bereits immer restriktivere Gesetze durch, während die Protagonisten aus dem „Safestay Hostel “ noch darüber diskutieren, ob und wie man protestieren sollte. Je weiter die Geschichte fortschreitet, um so mehr spüren wir, dass wir mittendrin sind – sowohl im Geschehen des Theaterstücks als auch in dessen Thematik, bezogen auf die reale Welt. Für Passivität bleibt uns Zuschauenden bald keine Zeit mehr: Während der Populist uns in flammender Direktansprache umwirbt, holen uns die Hostel-Bewohner bei Diskussionen interaktiv aus den Stühlen. Die Inszenierung gewinnt immer mehr an Fahrt und schnell wird es den Zuschauenden mulmig, denn wie hätten sie gehandelt? Hochaktuell und zielgruppengerecht wird hier vor Augen geführt, welche Folgen rechts-populistische Parolen haben können.
Zitty 2019
"Eingespielter Jubel, der mögliche Wahlsieg einer rechtskonservativen Partei – Tony Rice, der Anführer der Partei, lässt sich feiern. Peter Scollins Auftritt ist, nach längerer Bühnenabstinenz des Platypus-Chefs, so überzeugend, dass einem ganz unbehaglich zumute wird. Science Fiction, bedrohlich nah an der Gegenwart. Dass dem rigorosen Anführer auf bekloppte Weise die Haare zu Berge stehen, ist seit Boris Johnson leider kein Satire-Signal mehr. (...) Die Geschichte malt auf erschreckende Weise aus, was passieren könnte, wenn „Ausländer raus“-Parolen konsequent in Politik umgesetzt würden. Und England ist nur ein Beispiel für das, was in Europa gerade hochkommt. (...) Kleine Mitmachspielchen lockern auf und halten die jungen Zuschauer dran." (4 von 5 Sternen)
Pia Glasemann from Leibniz Gymnasium, Potsdam
”Die interaktiven Teile haben mir geholfen, aufmerksam zu bleiben und mich dazu gebracht, noch mehr über meine Privilegien nachzudenken. Wie ich bereits erwähnt habe, behandelte das Stück aktuelle Themen, die für Schüler*innen relevant sind, auf recht realistische Weise. Ich konnte mich mit einigen der Probleme, mit denen die Figuren konfrontiert waren, identifizieren. Das unterstreicht für mich, dass sie versucht haben, so nah wie möglich an der Realität zu sein. (...)
Jeder Schauspieler hat seine Rolle großartig gespielt! Es hat so viel Spaß gemacht, Menschen zuzusehen, die mit Leidenschaft bei der Arbeit sind, die sie tun. Außerdem war die Sprache gut verständlich, so dass wir den Dialogen leicht folgen konnten. Die Kostüme waren gut ausgedacht, und mir hat die Idee gefallen, dass fast alle Figuren im Laufe des Stücks ihre Kostüme gewechselt haben. Wir haben in der Klasse über die Symbolik der Farben diskutiert.
Alles in allem bietet das Stück "Safestay Hostel" eine gute Mischung aus Spaß, Interaktion und ernsten Themen. Ich kann auf jeden Fall empfehlen, es sich anzusehen!"
Schüler des Kopernikus Gymnasiums
"Wir mochten, dass ihr die Kamera für verschiedene Aspekte benutzt habt. (...) Die Schauspielerinnen waren super. (...) Die tweets waren toll. (...) Wir mochten die angesprochenen Themen: Politik, Rassismus, Familie und Geld."
9. Schulpraktisches Seminar
"Euer Vorgehen die vierte Wand zu durch brechen, war sehr motivierend und stimulierend. Den Schüler_Innen hat es offensichtlich gefallen mitzumachen, vor, während und nach der Vorstellung. Die Elemente moderner Kommunikation und aktuellen politischen Themen sind Teil des Alltags der Schüler_innen und deshalb sehr relevant."